Fruchtfibel

Früchte sind bekanntlich nicht nur gesünder als der Snack aus dem Schnellimbiss, sie erhöhen auch die Fitness, wirken optimal auf den Stoffwechsel und sind erstklassige Energielieferanten.

Natürlich haben wir eine Passion für Früchte und nur erlesene Früchte sind uns gut genug für unsere köstlichen Konfitüren! Gerne teilen wir unsere Leidenschaft mit Ihnen und wollen an dieser Stelle mehr Informationen gerade hinsichtlich der gesundheitlichen Bedeutung verschiedener Früchte geben. Dazu haben wir die folgende Fruchtfibel zusammengestellt:

Ananas

Ein wirklicher Exot! Diese Frucht stammt ursprünglich aus Südamerika. Sie enthält – abgesehen von Biotin, Vitamin B12 und Vitamin E – sämtliche Vitamine sowie 16 verschiedene Mineralstoffe und Spurenelemente. Was sie aber zu einem der besten, natürlichen Heilmittel macht, ist ihr extrem hoher Gehalt an Bromelain. Dieses Enzym hilft bei der Eiweißverwertung im Körper, verbessert die Durchblutung, senkt den Blutdruck, trägt zum Abbau von Ablagerungen an den Gefäßinnenwänden bei und wirkt u.A. entzündungshemmend.

Aprikose

Die Aprikose gilt als süßes Früchtchen. Ihrem Wohlgeschmack verdankt sie auch den Namen, der sich von dem lateinischen „praecoces“, die „Frühreifen“, ableitet.

Luculus, der sie im ersten Jahrhundert vor Christus aus Syrien nach Italien gebracht haben soll, nannte sie „malus armeniaca“, also armenischer Apfel. Aber schon vor Lucullus schätzte die zivilisierte Welt die ursprünglich in Nordchina heimische Frucht. Die mit Alexander an den Hindukusch gelangten Makedonier und Griechen dürften die Aprikose im heutigen Nordpakistan kennen gelernt haben. Im Orient schätzt man auch die Aprikosenkerne zum Knabbern. Hierzulande dienten die Kerne zur Herstellung von Persipan, das in schlechten Zeiten das aus den Kernen der mit der Aprikose eng verwandten Frucht der Mandelbäume hergestellten Marzipan ersetzte.

Einfach eine wunderschöne Frucht und kaum eine andere macht Wissenschaftler so neugierig! Drei Viertel der rund 200 enthaltenen Wirk- und Inhaltsstoffe sind in ihrer Wirkung noch nicht ausreichend erforscht.

Bereits drei Aprikosen enthalten Karotene (Vorstufen von Vitamin A) in ausreichender Menge, um die Hälfte des Tagesbedarfs eines Erwachsenen zu decken. Außerdem bieten Aprikosen überdurchschnittlich viel Niazin (für Nerven, Spannkraft), Folsäure (für Blutbildung, Zellwachstum), Pantothensäure (Vitamin B5 für Vitalität, Fettabbau, schönes Haar) und Vitamin C (für das Immunsystem).

Brombeere

Sie ist schon etwas Besonderes, diese dunkelrote bis schwarze Beere aus der Gattung der Rosengewächse. Zu Hause ist die Brombeere in Asien und Nordamerika, doch seit vielen Jahrhunderten hat sie auch die mitteleuropäischen Wälder erobert. Brombeeren kräftigen das Immunsystem und bspw. auch das Bindegewebe und beugen somit Alterungsprozessen vor.

Erdbeere

Ihr unvergleichlicher Geschmack hat die Erdbeere zum Favoriten nicht nur bei Kindern gemacht. Auch Erdbeeren haben zahlreiche wertvolle Wirkstoffe. So sind Erdbeeren z.B. ideal für eine Reinigungs- und Entschlackungskur geeignet und niemand in der Familie muss dazu gezwungen werden – die Erdbeere schmeckt einfach zu gut!

Züchter – Hobbygärtner und auch die Bundesanstalt für Züchtungsforschung an Kulturpflanzen (BAZ) – experimentieren seit vielen Jahrzehnten mit inzwischen etwa 1.000 Sorten. Es geht dabei darum Geschmack, Ertrag und die Robustheit für Transporte zu verbessern.

Im Allgemeinen werden jedoch aromatische Wildarten eingekreuzt. Bei der Bundesanstalt werden zusätzlich alte Sorten erfasst. Die Forscher wollen so die ,,genetische Drift“ zur Geschmacksverarmung stoppen und umkehren. Auch die regionalen Hobbygärtner bewahren altes Erbgut. Bis heute kultivieren sie Erdbeeren. Natürlich auch die Sengana-Familie von Dr. Sengbusch, die überragende ,,Senga Sengana“ etwa, die Europa seit 1954 eroberte.

Wer köstliche Konfitüre produzieren möchte, kommt deshalb an der aromatischen Senga Sengana nicht vorbei.

Bekommen wir Erdbeeren mit gutem Aroma, identifiziert unser beglückter Geruchssinn selbst Frischheu, Veilchen, Pfirsich und Butterartiges. Und etwas Ziegenbock (Capronsäure) für den Hauch Pikanterie, weshalb ja auch Störverstärker wie Pfeffer, Minze oder Balsamico an frischen Erdbeeren ganz hervorragende Geschmackserlebnisse schaffen können.

Hagebutte

Außer Sanddorn enthält keine andere Frucht soviel Vitamin C wie die Hagebutte. Besonders wichtig ist dabei die bioaktive Zusammensetzung mit anderen Heilstoffen, wie z.B. Lykopen (Art der Karotene, Vorstufe von Vitamin A). Das aus den Lykopenen entstehende Vitamin A schützt die Zellen vor freien Radikalen. Hagebutte enthält ein weiteres wichtiges Antioxidanz (Immunsubstanz gegen freie Radikale): Vitamin E. Außerdem das Nervenvitamin B1 und unter anderem Kalzium und Eisen.

Heidelbeere

Diese Beeren wachsen im Unterholz der Wälder. Heidelbeerzeit ist der Sommer. Die besten Früchte kommen aus nicht zu heißen, jedoch sonnigen Gegenden, wie z.B. aus Skandinavien mit seinen langen Tagen. Heidelbeeren sind besonders reich an Karotenen, die das Immunsystem und die Körperzellen gegen Bakterien und freie Radikale panzern. Ebenso enthalten Heidelbeeren viel Vitamin C.

Himbeere

Himbeeren enthalten sehr viel Biotin. Dieses Schönheitsvitamin aus dem Vitamin-B-Komplex transportiert Schwefel, der für Glanz und Fülle des Haares ebenso wichtig ist wie für eine geschmeidige Haut.

Johannisbeere

Die Rote Johannisbeere ist im Gegensatz zur schwarzen Johannisbeere, die aus dem nördlichen Asien stammt, eine einheimische Frucht. Ursprünglich in freier Natur wachsend, hat Sie sich gut in Gärten kultivieren lassen. Jede kleine Johannisbeere gleicht einer kleinen Multivitaminpille – so unglaublich viel Vitamin C enthalten Fruchtfleisch und Saft. Schon 35-40 Johannisbeeren decken den Tagesbedarf an Vitamin C (laut Empfehlung der deutschen Gesellschaft für Ernährung). Geschmacklich gehört die Johannisbeere zu den sauersten Obstsorten.

Kirsche

Diese in vielen fantastischen kraftvollen rot bis fast schwarzen Facetten leuchtenden Früchte sind der Inbegriff von Sommer. Ursprünglich stammt die Kirsche aus Vorderasien und Südosteuropa. Heute trifft man die Kirsche weltweit in dutzenden verschiedenen Zuchtformen an. Kirschen sind außerordentlich gesund, Saft und Fruchtfleisch sind prallvoll mit wertvollen Nährstoffen. Wie wäre es mit einer Kirschkur? Diese reguliert die Verdauung, beseitigt Verstopfungen und wirkt entgiftend. Kirschen helfen auch gut beim Abspecken, weil die Inhaltsstoffe der Kirschen Fettsubstanzen neutralisieren. Wir verarbeiten sowohl die süße Schwarzkirsche, als auch die rote Sauerkirsche.

Maracuja

Maracujas, auch als Passionsfrucht bezeichnet, stammen aus den tropischen Gebieten Mittel- oder Südamerikas, wenn auch ihre genaue Herkunft unbekannt ist.

Ihren Namen bekamen die Passionsblumengewächse übrigens von Jesuiten des 17. Jahrhunderts, die in der Pflanze Symbole für die Leiden Christis erkannten und sie daher Leidensblume (passio flora) nannten.

An Mineralien und Vitaminen enthalten Maracujas u. A. Kalzium, Eisen, Natrium, Vitamin A und Vitamin C.

Orange

Die Orange ist die typische Südfrucht. Legendär ist der Reichtum der Orange an Vitamin C. Vitamin C, der Hauptmotor des Zelllebens ist in jeder Sekunde an Billiarden chemischer Stoffwechselreaktionen beteiligt. Eine 180g schwere Orange enthält rund 70 Milligramm Vitamin C. Dies entspricht etwa einem ganzen Tagesbedarf, wenn Sie nicht besonders unter Stress stehen. Mit seinem hohen Anteil von rund 50 Milligramm Kalzium pro Orange ist jedes Orangenscheibchen Stärkungsfutter für Knochen und Zähne. Außerdem enthalten Orangen viel Magnesium (für Herz, Muskeltätigkeit) und sie gehören zu den besten Lieferanten des seltenen Spurenelements Selen, eines der tüchtigsten Helfer des Immunsystems.

Pfirsich

Einfach eine herrliche Frucht, und nicht nur schön, sondern fühlt sich auch weich und samtig an – richtig zum Hineinbeißen!

Ursprünglich stammt der Pfirsich aus China und wurde dort bereits vor 4.000 Jahren angebaut. Die alten Römer lernten die Frucht in Persien kennen und brachten sie nach Europa. Aus diesem Grunde gaben sie ihm den Namen Persischer Baum, „persica arbor“. Unsere germanischen Vorfahren fügten diesem „persica“ noch ein F hinzu, spitzten das E zum I und ließen das Ende unter den Tisch fallen. Fertig war der Pfirsich.

Der Pfirsich ist das typische Stressobst, panzert die Körperzellen, macht Sie dadurch fit, frisch und vital. Der hohe Anteil an Niazin (Vitamin B3) in Verbindung mit Magnesium, Selen und Zink verbessert Ihre Stimmungslage und befreit von ängstlicher Unruhe und Nervosität.

Pflaume

Die Pflaume stammt ursprünglich aus dem Vorderen Orient und südeuropäischen Ländern. Bei einzelnen Vitaminen hat die Pflaume keine Rekorde zu melden! Aber das Gesamtangebot macht’s. Eine Pflaume ist eine Vitamin-B-Pille aus der preiswerten Apotheke Natur. Das tolle an dieser Kombination: Isolierte B-Vitamine bewirken wenig. Erst in Gesellschaft „explodiert“ ihre Stoffwechselpotenz. Pflaumen sind der beste Stimulator für den Kohlenhydratstoffwechsel, für gute Nerven, mentale Frische, Antriebs- und Leistungskraft, Stressfähigkeit.

Preiselbeere

Preiselbeeren sind die Früchte eines immergrünen, wild wachsenden Heidekrautgewächses, das man in Mooren, Kiefernwäldern und in bergigen Regionen findet. Ihr natürliches Verbreitungsgebiet reicht von Nordasien bis Nordamerika. Auch in Deutschland erntet man sie noch reichlich aus wildwachsenden oder halbkultivierten Beständen.

Die kleinen scharlachroten Beeren sind für die Gesundheit von so grossem Wert, dass sie in Norwegen, Schweden und Finnland – wo sie am meisten vorkommen – als „rotes Gold“ geadelt werden. Sie enthalten besonders viel Vitamin A, B und C, außerdem Kalium, Kalzium, Phosphor und Magnesium.

Quitte

Im September und Oktober leuchten gelbe Früchte aus den Quittenbäumen. Die Heimat der Quitte, einer der ältesten Obstarten, ist Kreta und Griechenland. Ursprungsland ist vermutlich Transkaukasien. Die 300 bis 500 g schweren Früchte sind je nach Sorte birnen- oder apfelförmig.

Selbst bei Vollreife eignen sich die leuchtend gelben, aromatisch duftenden Früchte nicht zum Rohverzehr, denn das Fruchtfleisch von stark säuerlich-herbem Geschmack bleibt hart. Gekocht und gesüßt entfalten sie jedoch ein typisches, hervorragendes Aroma.

Zwetschge

Die später im Jahr reifende Sorte der Pflaumen.

Bühler Zwetschge

Das Dorf Kappelwindeck in Bühl/Baden mit seinem Ortsteil Riegel ist der „Heimatflecken“ der echten Bühler Frühzwetschge. Um 1840 wurde hier die berühmte Frucht durch Zufall entdeckt. Im so genannten „Thesihof“ stand der erste Frühzwetschgenbaum, dessen blaue Frucht über 30 Jahre lang zunächst den Namen „Kappler Zwetschge“ trug.

Die umliegenden Bauern erkannten schnell die großen Möglichkeiten mit dieser Frucht. Etwa 40 Jahre später gelang es dem rührigen, weit schauenden Obsthändler Josef Leppert aus Kappelwindeck am 15. August 1884 den ersten Eisenbahnwagen mit 100 Zentnern Zwetschgen von Bühl nach Köln laufen zu lassen. Schnell breitete sich der Anbau der Bühler Frühzwetschgen aus.

Mit der „Bühler Frühzwetschge“ wurde sicherlich ein wichtiger Grundstein in der Entstehung des Erwerbsobstbaus in Baden gelegt.

Quellangaben

Gerne möchten wir uns bei der Random House Verlags-Gruppe für die Genehmigung zum auszugsweisen Abdruck von Teilen des Buches „Obst und Gemüse als Medizin“ (ISBN 3-517-06038-0), erschienen im Südwest Verlag, herzlich bedanken und möchten das Buch an dieser Stelle als Tipp empfehlen, falls Sie mehr über das Thema erfahren möchten.

Die Infos über die Maracujas haben wir aus dem Internet: www.obst-gemuese.at

Die Infos über die Preiselbeeren haben wir aus dem Internet: www.faz.net

Die Infos über die Quitten haben wir aus dem Internet: Bayerische Landesakademie/Bayrisches Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau, www.landwirtschaft.bayern.de

Die Infos über die Bühler Zwetschge haben wir aus dem Internet: www.ogm-oberkirch.de/